Resolution: Perspektiven sichern für Kinder, Jugendliche und Familien

Ein greif- und sichtbares Ergebnis der offenbar gut besuchten Veranstaltung in der Patriotischen Gesellschaft – Wie soll das gehen? – ist die folgende Resolution, die die TeilnehmerInnen der Diskussion am 21.10.2010 verabschiedet haben. Gefordert werden: Sicherung der finanziellen und personellen Ressourcen für verlässliche offene Angebote und für deren fachliche Begleitung und Weiterentwicklung sowie ein Dialog zwischen Trägern, Behörden und Politik um die finanzielle Kontinuität sicherzustellen. Und als Wunsch wird ein zehnprozentiger Anteil der Jugendhilfeausgaben für die infrastrukturellen offenen Arbeitsfelder ins Spiel gebracht, wie er auch im Berliner Ausführungsgesetz zum KJHG festgehalten ist (§45).

Die Resolution darf auch weiterhin gern unterzeichnet werden!

Perspektiven sichern für Kinder, Jugendliche und Familien

Keine Kürzungen in der Hamburger Offenen Kinder- und Jugendarbeit und Familienförderung

Im Zuge der aktuellen Hamburger Haushaltskonsolidierung sind für die Jahre bis 2014 erhebliche finanzielle Einschnitte in die kulturelle und soziale Infrastruktur der Stadt vorgesehen. Auch die Angebote der Kinder- und Jugendarbeit und Familienförderung würden davon nicht unberührt bleiben.

Betroffen wären beispielsweise

* die Bereiche der kommunalen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen sowie
* auf der Ebene der Landesförderung Fachverbände und Fortbildungsträger.

Offen ist noch, wieweit die Zusage, dass es im Doppelhaushalt 2011/2012 keine Einschnitte in die bezirklichen Rahmenzuweisungen für die OKJA/Familienförderung geben soll, auch für die Jahre 2013/2014 gilt.

Wir verkennen nicht, dass sich die FHH in einer schwierigen finanziellen Lage befindet und begrüßen ausdrücklich, dass es – in gemeinsamer Anstrengung vieler Beteiligter aus Politik, Verwaltung und Jugendhilfeträgern – gelungen ist, ursprünglich geplante noch viel weiterreichende Einschnitte in die genannten Arbeitsfelder zu verhindern. Trotzdem werden auch die nach wie vor geplanten Einsparungen nicht folgenlos für die betroffenen Arbeitsgebiete und für die sie nutzenden Kinder, Jugendlichen und Familien bleiben.

Um auch weiterhin für die Menschen in den Stadtteilen verlässlich tätig sein zu können, benötigen die offenen Einrichtungen und das gesamte Arbeitsfeld der Jugendhilfe belastbare finanzielle Rahmenbedingungen. Fast regelmäßig wiederkehrende Konsolidierungsrunden erschweren in erheblichem Maße die notwendige Kontinuität der Arbeit und sind – insbesondere angesichts der Herausforderungen durch eine beispielsweise weiter steigende Kinderarmut, vor denen die Arbeitsfelder und die FHH insgesamt stehen – kontraproduktiv und führen letztendlich immer zu Leistungsverschlechterungen für die Nutzerinnen und Nutzer der Angebote.

Vor diesem Hintergrund fordern die Teilnehmer und Teilnehmerinnen der Veranstaltung den Hamburger Senat, die Hamburger Bürgerschaft und die zuständigen Fachbehörden auf,

1. dafür Sorge zu tragen, dass es zu keinen finanziellen Einschnitten in die Angebote der Kinder- und Jugendarbeit/Familienförderung in den Stadtteilen kommt,
2. die Arbeitsfähigkeit des Verbandes Kinder- und Jugendarbeit Hamburg e.V. auf der Ebene der derzeitigen Personalausstattung von zwei Stellen zu erhalten und
3. in einem Dialog mit den Trägern der Kinder- und Jugendarbeit/Familienförderung darüber zu beraten, wie zukünftig eine finanzielle Kontinuität der Arbeit sicherzustellen ist.

Vorstellbar wäre beispielsweise die verbindliche Festlegung eines prozentualen Anteils an den gesamten Jugendhilfeausgaben der FHH für die genannten Arbeitsfelder, ähnlich wie dies in Berlin der Fall ist, verbunden mit einer entsprechenden landesrechtlichen Gewährleistungsverpflichtung.