Entschlossen Offen!

Unter dem Namen „Entschlossen OFFEN!“ startete im Jahr 2007 eine umfassende Kampagne zur offenen Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und Familien in Hamburg. Dazu ist 2008 eine Broschüre entstanden.

Beiträge zu aktuelleren Entwicklungen im wiederholt bedrohten Arbeitsfeld finden sich unter „Neues

„Altes“ ist hier dokumentiert:

Offene Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und ihren Familien in Hamburg

Hier finden Sie

  • Eine kurze Vorstellung der Ziele unserer Kampagne.
  • Eine Skizzierung der derzeitigen Situation.
  • Einige Argumente zu den Stärken der Offenen Kinder- und Jugendarbeit/ Jugendsozialarbeit.
  • Die Auflistung der derzeitig beteiligten und unterstützenden Einrichtungen, Träger und Personen.
  • Hinweise zur Nutzung dieser Website.

Was wollen wir erreichen?

Zahlreiche Einrichtungen und Einzelpersonen beteiligen sich derzeit an der Planung und Umsetzung der Kampagne Entschlossen OFFEN. Offene Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und ihren Familien in Hamburg. Die Kampagne hat das Ziel, auf die Bedeutung und die Notwendigkeit, aber auch die Probleme und Schwierigkeiten dieses Leistungsbereichs der Jugendhilfe hinzuweisen.

Wir wollen der Öffentlichkeit und der Politik deutlich machen, dass dieses wichtige Angebot der Jugendhilfe nicht sang- und klanglos eingespart, ausgeblutet und umgebaut werden kann und darf.

Wir werden gemeinsam auf vielfältigen Wegen ein Gesamtkonstrukt zustande bringen, das in Arbeitsgruppen vorbereitet und im Plenum zusammengeführt wird.

Wir wollen die Menschen, mit denen wir arbeiten, in die Kampagne einbeziehen.

Die derzeitige Lage der offenen Kinder- und Jugendarbeit/ Jugendsozialarbeit in Hamburg

Die Lage der OKJA scheint verfahren und ernsthaft bedrohlich. Öffentlich diskutierte Stichworte sind Bedeutungslosigkeit der Jugendarbeit, vermittelt wird immer wieder das Bild einer rückwärts gewandten Blockadehaltung gegen neue Entwicklungen und Anforderungen (in Hamburg sicher weniger als anderswo) und einer nachhaltigen Lust- und Ideenlosigkeit der überalterten, vergangenen Zeiten nachtrauernden Kolleginnen und Kollegen.

1. Einige der Faktoren, die die Legitimität der Offene Kinder- und Jugendarbeit/ Jugendsozialarbeit derzeit in Frage stellen:

Schule, evtl. auch KITA als der dominante gesellschaftliche Entwurf bestimmen den Tagesplan von Kindern + Jugendlichen zukünftig umfassend und verpflichtend. So zumindest ist das propagierte Zukunftsmodell. Es besteht in Folge noch weniger Raum im Leben von Kindern für das Eigene, das Private, das nicht Institutionelle. Derzeit wird die Offene Kinder- und Jugendarbeit/ Jugendsozialarbeitbeispielsweise gezwungen, ihre Angebote im starren System Schule anzubieten.

Alle Lebens- und Entwicklungsbereiche von Kindern, alle pädagogischen Anstrengungen werden deren „Frühförderung“ und deren Bildung (im Sinne einer späteren ökonomischen Verwertbarkeit) untergeordnet. Das Aufwachsen wird ein Karriere förderndes Programm. Die Offene Kinder- und Jugendarbeit/ Jugendsozialarbeit wird mit ihrem Ansatz einer informellen Bildung immer weniger von Politik und Medien wahr genommen.

Erneut ist ein Trend in Richtung der Diagnostizierung „früher Störungen“, der entsprechenden Favorisierung „früher Hilfen“ und der Konzentration auf „junge Mütter“ festzustellen. Jugendliche treten dabei ? wenn überhaupt – hauptsächlich als öffentliche Gefahr in Erscheinung. Die Offene Kinder- und Jugendarbeit/ Jugendsozialarbeit wird insbesondere im Bereich der Jugendarbeit zunehmend als „uninteressant1“ bewertet.

In der Diskussion um und über Jugend, aber auch bezogen auf „Problemfamilien“, ist eine umfassende Rückbesinnung auf Sanktionen, Härte, Eingriff und aggressive Normierung zur Kenntnis zu nehmen. Die Offene Kinder- und Jugendarbeit/ Jugendsozialarbeit wird mit ihren Vorstellungen einer freiwilligen, parteilichen Pädagogik als „sinnlos“, „ineffektiv“ oder gar „kriminalitätfördernd“ denunziert.

Die Politik stellt Erwartungen an die Pädagogik (und erhält im Gegenzug oft derartige Versprechen), kurzfristig im Sinne einer geordneten Normierung Erfolge vorzuweisen. Hierfür werden verschiedenste technisch orientierte Programme vorgestellt und angeboten. Die Offene Kinder- und Jugendarbeit/ Jugendsozialarbeit mit ihrer Orientierung an den Wünschen, Interessen und Bedürfnissen von Kindern, Jugendlichen und ihren Familien wird als ineffektive „Hätschelpädagogik“ gesehen.

2. Offene Kinder- und Jugendarbeit/ Jugendsozialarbeit braucht Selbstbewusstsein, schlüssige Formeln und scharfe Konturen

Wenn die OKJA als eigenständiger Faktor bestehen bleiben will braucht sie ein klares, auch öffentlich vermittelbares Profil, welches die eigenen Positionen und Prinzipien nicht stillschweigend einer vermeintlichen Modernisierung opfert, sondern eben diese offensiv zur Grundlage der besonderen Qualität und Wirksamkeit macht, die woanders kaum erreicht werden kann.

Dazu einige der möglichen Argumente für den Wert und die Unverzichtbarkeit der OKJA:

  • Die Offene Kinder- und Jugendarbeit/ Jugendsozialarbeit ist erreichbar und wird erreicht – auch und gerade von „Risiko- und Problemfamilien“ (Familien mit auf verschiedenen Ebenen mangelhafter Ausstattung). Die Offene Kinder- und Jugendarbeit/ Jugendsozialarbeit erreicht diese Menschen nicht obwohl, sondern gerade weil wir offen, freiwillig, auf die Stärkung sozialer Strukturen und offener Gemeinschaften orientieren und nicht problemfokussierend arbeiten.
  • Die Offene Kinder- und Jugendarbeit/ Jugendsozialarbeit hat Beziehungskontinuität und Beziehungssymmetrie auf verschiedenen Ebenen zu bieten, die in vielen Erziehungshilfen, in „Anti-Agressionsprogrammen“, in der Geschlossenen Unterbringung und woanders kaum herzustellen sind.
  • Die Offene Kinder- und Jugendarbeit/ Jugendsozialarbeit ermöglicht und fördert lebensweltliche Bildung im umfassenden Sinne. Einbezogen werden alle Ebenen der kindlichen/ jugendlichen Entwicklung, das Sprechen und Durchsetzen individueller und gemeinschaftlicher Interessen (Beteiligung), Sinne, Geist und Körper (somit auch ergotherapeutische Elemente) etc. Lernen unterliegt dabei nicht zukünftigen Verwertbarkeitsinteressen, sondern ist Selbstzweck und ein umfassender, alle Lebensbereiche einbeziehender ganzheitlicher Prozess der Aneignung.
  • Die Offene Kinder- und Jugendarbeit/ Jugendsozialarbeit sichert für Kinder im Quartier eine Grundversorgung, über kurzfristige direkte Hilfen, über infrastrukturelle Maßnahmen, über Beratung und über Intervention gegenüber zuständigen Ämtern.
  • Die Offene Kinder- und Jugendarbeit/ Jugendsozialarbeit fördert solidarische und tragfähige Nachbarschaften im sozialen Raum, indem sie offen ist für und offen zugeht auf die unterschiedlichen Menschen und Generationen im Stadtteil und diese auf vielfältigste Weise in die Arbeit der Einrichtungen einbezieht.

Die hier beispielhaft genannten Argumente für den besonderen Wert der OKJA sichtbar und gut darzustellen, wird alleine nicht ausreichen, die Entwicklung zu wenden. Ein ? teilweise auch neues ? Profil der OKJA muss mit einer weitreichenden Veränderung in Konzeption und Praxis erst entstehen. Das wird Reflexion der Praxis, Debatten um berufliches Verständnis der KollegInnen und konzeptionelle Weiterentwicklung erfordern. Dazu erforderlich ist ebenso eine Kampagne 2007 -Entschlossen OFFEN!- Offene Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und ihren Familien in Hamburg zu der wir alle engagierten Kolleginnen und Kollegen, alle Freundinnen und Freunde der offenen Arbeit aufrufen! Beteiligt Euch, beteiligen Sie sich an unseren Aktionen, Veranstaltungen, Festen, Diskussionen…
Gerne werden auch Spenden entgegengenommen!

Spendenkonto: Entschlossen Offen! -KontoNr.:300500, BLZ:20190003, Hamburger Bank

An der Kampagne 2007 Entschlossen OFFEN! beteiligen sich aktiv:

ASP Eimsbüttel Nord * ASP Linse * ASP Wegenkamp * Haus Drei * HdJ Acker pool Co * Jugendclub Burgwedel * Jugendhaus Lenzsiedlung * Jugendclub Schnelsen * Jugendzentrum Bahrenfeld * Kinder- und Familienzentrum Burgwedel * Kinder- und Jugendtagesstätte Nachbarschaftsheim St. Pauli * Mädchentreff Schanzenviertel * Schnittstellenprojekt Schnelsen Süd * Spielhaus Surcis Goldinger Burgwedel * SpielTiger * Streetlife Rahlstedt * Verband Kinder- und Jugendarbeit Hamburg * Fritz Düwer (Vertreter der Freien Träger im JHA Eimsbüttel) * Peter Gerdes (FSP II) * Prof. Dr. Marion Panitzsch-Wiebe (HAW)

Weitere Einrichtungen und Einzelpersonen, die sich an der Kampagne aktiv beteiligen möchten, wenden sich bitte an den Verband Kinder- und Jugendarbeit Hamburg e.V., eMail: info@vkjhh.de, Tel.: 040 ? 43 42 72 oder aber direkt an die AnsprechpartnerInnen der Arbeitsgruppen (s. unter Adressen).

Die Kampagne 2007 Entschlossen OFFEN! wird unterstützt von den MitarbeiterInnen der Einrichtungen: Andere Umstände e.V. * ASP Brunnenhof * AWO Jugendclub Heimfeld * GWA Sonnenland * Jugendzentrum Startloch * Spielhaus Rotenhäuser Feld * Spielhaus Sandbek * Spielhaus Speckenreye *

Wie nutze ich diese Website?

Im rechts stehenden Menü finden sie unter der Rubrik Entschlossen OFFEN! zwei weitere Links: Unter Termine & Veranstaltungen finden sich alle laufenden Aktivitäten, Veranstaltungen, AG-Treffen und Plenen der Kampagne Entschlossen OFFEN! mitsamt direkten eMail-Links zu den jeweiligen AnsprechpartnerInnen. Dort können jederzeit zusätzliche Informationen eingeholt werden.

Unter News & Hilferufe finden sich aktuelle Nachrichten aus und rund um die Offene Kinder- und Jugendarbeit in Hamburg, aus der Politik und aus den Arbeitsgruppen der Kampagne Entschlossen OFFEN! Offene Kinder- und Jugendarbeit/ Jugendsozialarbeit in Hamburg.

Weitere Informationen über Kontaktmöglichkeiten zu den Arbeitsgruppen finden sich in der oben quer verlaufenden Menüleiste unter Adressen. Klicken Sie oben im Dropdown-Menü die Kategorie Entschlossen OFFEN! an, und Sie erhalten eine Liste mit den aktuellen Arbeitsgruppen und den AnsprechpartnerInnen samt Adresse. Aktuelle Neuigkeiten aus der jeweiligen Arbeitsgruppe erfahren Sie, indem sie den Link Details der jeweiligen AG anklicken. Beteiligte und unterstützende Einrichtungen können darüber hinaus im restlichen Adressteil gesucht und über installierte Links direkt besucht werden. Wir wünschen viel Spaß!